Wie habe ich mehr Spaß beim Laufen? Wie lässt es sich besser trainieren – in der Gruppe oder alleine? Wir haben die wichtigsten Argumente für beide Lager gesammelt.
Sie sieht man meist morgens. Im Dämmerlicht durchstreifen sie die Wege. Es sind die einsamen Wölfe unter den Läufer*innen, die ihre Wege alleine gehen.
Herdentier oder einsamer Wolf?
Und dann gibt es die Herdentiere, die Gruppenläufer*innen. Sie trifft man meistens abends oder am Wochenende wie eine Wand aus Schwarz und Neon. Je nach Coolness und Großstadt auch gerne mit Musik.
Es scheint als würden sich die Läufer*innengemeinschaft in genau diese zwei Lager teilen.
Aber was macht aus Läufer*in Sicht eigentlich mehr Spaß? Den Lone Ranger spielen oder doch lieber wie ein Bienenvolk durch die Gegend ziehen. Wir haben ein paar Argumente für dich aufgeführt. Dabei haben wir uns auf die positiven Punkte konzentriert.
Zeit, Ort & Strecke
Wann, wo und wolang soll ich laufen?
Was für die Laufgruppe spricht
Du hast festgesetzte Termine, eine wartende Gruppe und eine Route. Du musst dir um nichts weiter Gedanken machen. Viele Laufgruppen oder Running Communities bieten unterschiedlich lange Läufe und Geschwindigkeiten an. Du kannst dich einfach ranhängen und wie ein Pferdchen der Herde folgen.
Warum alleine laufen besser ist
Du bist flexibler. Du läufst los, wann immer du willst. Du musst nicht warten, wenn andere sich verspäten oder bis zu einer bestimmten Uhrzeit irgendwo sein. Du kannst einfach loslegen, wann und wo es dir in den Kram passt.
Motivation
Unser guter alter Freund: der innere Schweinehund.
Was für die Laufgruppe spricht
Du wirst erwartet und, wenn du nicht kommst, wird nach dir gefragt. Der typische Gruppenzwang hilft dir, dich auch bei kaltem Wetter zu motivieren. Du läufst regelmäßiger und triffst beim Sport deine “Mitläufer”, die irgendwann auch zu Freunden werden (vorausgesetzt du erscheinst regelmäßig zum Training).
Das Quatschen beim Laufen lässt dich länger durchhalten. Wenn du in einer Gruppe läufst, kannst du meist länger und zügiger laufen.
Warum alleine laufen besser ist
Wer sich nicht alleine aufraffen kann zum Laufen, der wird auch kein Läufer/ keine Läuferin. Alleine laufen ist besser, weil DU gegen DEINEN Schweinehund rennst. Das ist das beste Training: Denn im Wettkampf läufst du im Endeffekt auch allein.
Ablenk-Tipp: Beobachte beim Lauf die Gesichter der anderen Menschen, die unterwegs sind. Passende Begleitgeräusche kannst du dir durch Podcasts (zum Beispiel den Achilles-Podcast ) oder Musik holen.
Wettkampf
Was für die Laufgruppe spricht
Du bist selten alleine unterwegs und auch bei Wettkämpfen hast du deinen Fanclub immer dabei. Und Läufer*innen sind die besten Fans. Sie wissen, woher du herkommst, was du durchgemacht hast und wie man dich am besten motiviert. Notfalls ziehen sie dich durch den Lauf oder brüllen dich ins Ziel. Danach wird auf das gemeinsame Erlebnis angestoßen. Zusammen läuft man besser.
Warum alleine laufen besser ist
Du stehst in keiner Konkurrenz. Du kannst komplett dein eigenes Ding machen und dich voll und ganz auf dich konzentrieren. Du musst mit niemanden reden, wenn du langsamer oder schneller laufen möchtest. Dein Siegbier musst du mit niemandem teilen.
Laufbekleidung
Hauptsache alles in ganz eng und neon – nicht.
Was für die Laufgruppe spricht
Nicht jede, aber viele Laufgruppen oder Running Communities werden von Sportartikelherstellern gesponsort. Das heißt, es gibt Gruppenshirts, damit ihr auch immer und überall als eine Einheit zu erkennen seid. Die gibt es zwar meistens günstiger, aber eher auch nicht ganz so hübsch.
Manchmal sind auch Schuhtests drin oder coole Events, wo man noch was abstauben kann.
Warum alleine laufen besser ist
Come as you are! Kein Fashion-Gruppendruck. Keiner schaut schief auf deine Sachen, aber auch keiner merkt, welche schicke neue Lauftight du dir besorgt hast. Ist aber auch wurscht, du willst laufen und nicht auf den Laufsteg.
Wissen
Wie weit ist der Marathon noch mal?
Was für die Laufgruppe spricht
Geballtes Schwarmwissen. Tapering, PB, Laktat oder die besten Physiotherapeut*innen der Gegend. So viel Fachwissen kommt beim Lauftreff zusammen. Und jeder versteht deine Probleme. Nirgends spricht man so offen über seine Verdauung, Körperflüssigkeiten und merkwürdige Knubbel an der Hüfte.
Aber Achtung, gerne verbreitet sich so gefährliches Halbwissen. Bei Schmerzen und ernsthaften Sorgen, schnapp dir deine Ärzt*in des Vertrauens.
Warum alleine laufen besser ist
Dr. Google weiß alles. Wenn man einen Trainingslauf wegen Wehwehchen abbricht, sieht keiner zu.