Oh nein, Frühlingssonne. Unausweichlich naht die exhibitionistische Jahreszeit. Wie war das noch mit dem Sixpack in 48 Stunden? Drei Strategien für die stressfreie Strandbadfigur.
Brad Pitt und die Mucki-Methode
Ein Körper wie unser liebster Charaktermime in “Troja”? Nichts leichter als das. Einfach die nächsten acht Jahre des Lebens konsequent auf das Züchten und Sichtbarmachen des Sixpacks ausrichten.
Brad-Pitt-Bäuche brauchen außer Muskeln vor allem wenig Unterhautfettgewebe. Deswegen ist eine stressreiche Kombination erforderlich – aus Hungern und täglich drei Stunden hartem Pumpen im Fitness-Studio.
Einzig erlaubtes Nahrungsmittel: eimerweise Aminosäuren, bis die Niere quietscht. Der Pitt-Bizeps wiederum schwillt erst richtig schön, wenn einige Ampullen osteuropäischer Aufbaupräparate hineingeschossen wurden, rein pflanzlich natürlich.
Wenig Unterhautfettgewebe = Sixpack
Den letzten Schliff holen sich Profis mit starken Trainingsimpulsen von außen, gern durch Planking auf der schleudernden Waschmaschine. Kleines Kollateralproblem: anhaltend schlechte Laune, da kein Bier (sowieso nicht) und leider auch kein Sex, da die Plankerei das Lustzentrum lahmlegt.
Dafür durchschlagender Amino-Alarm im Verdauungstrakt. Lohn: Die Blicke der leptosomen Waschlappen, wenn Mucki-Mann mit leicht abgespreizten Armen und knallrotem Tanga bis zum Sonnenuntergang im Strandbad auf und ab stolziert.
Markus Lanz und die V-Methode
Waschbrett wird überbewertet. Um der Sommerwelt zu signalisieren, dass man eine lockere Mischung aus Lebensfreude, Arbeitsfleiß und Gymnastikdisziplin lebt, reicht ein halbwegs sichtbares “V”.
Die Linien des “V” ziehen sich von der Taille parallel zu den Beckenknochen schräg nach unten in jene Zone, wo der Mensch mal Haare trug, bevor der Epilierwahn begann. Das “V” lässt sich auch ohne übertriebenes Training andeuten.
Waschbrettbauch faken
Dafür zunächst einen sehr knappen, also etwa sechs Jahre alten Slip anlegen, der die Bauchhaut maximal stramm zieht. Zugleich die Gegend des Beckenbodens anspannen, Körper durch zurückgeworfene Schultern möglichst in die Länge ziehen und dabei möglichst entspannt weiteratmen.
Manchmal lässt sich der Beckenknochen dann zumindest ertasten. In schwierigen Fällen mit etwas Rouge aus dem Schminkkoffer der Gattin die Region unterhalb der Hüftknochen betonen – so entsteht eine leichte Kontur.
Nachteil: Die Atemluft reicht maximal für drei Minuten Stolzieren im Strandbad. Blöd, wenn der V-Mann plötzlich blau anläuft und umkippt, zumal sich das “V” mangels Körperspannung umgehend in Teig auflöst. Aber für ein kurzes Hemdlüpfen bei “Wetten, dass..?” oder irgendeiner Grillparty reicht die Technik allemal.
Reiner Calmund und die O-Methode
Selbstbewusste Herren lassen sich kein “V” für ein “O” vormachen. Sie verteidigen ihr Onepack tapfer gegen den Sixpack-Terror.
Motto: Ein Bauch kann gar nicht hässlich sein, solange genügend Haare darauf sprießen. Vorteil: stressfreier Frühling, keine Ausgaben für Fitness-Studio oder Wundermittel, Zeit genug, um weiterzuspachteln wie ein Waschbär auf der Müllkippe.
Onepack vs. Sixpack-Terror
Psychische Voraussetzung: Resilienz, also eine ausgeprägte Mir-doch-egal-Haltung, verbunden mit dem Vertrauen auf die Schönheit der eigenen Seele.
Laufwege im Strandbad eher defensiv: Drei Touren am Tag vom Handtuch zum Kiosk reichen völlig. Dabei lächelnd mit Pommes, Bier und Eis an den stolzierende Pfauen vorbeischnüren.