Carbon-Laufschuhe sind aus dem Leistungssport nicht mehr wegzudenken und haben mittlerweile auch ihren Weg in den Breitensport gefunden. Doch die Meinungen sind gespalten – die einen schwören darauf, dass Carbon-Schuhe sie erheblich schneller machen, die anderen warnen vor einem erhöhten Verletzungsrisiko. Was also sagt die aktuelle Studienlage? Das verrät uns in dieser Podcastfolge Sportmediziner und -wissenschaftler Prof. Dr. Dr. Karsten Hollander.
Carbon-Schuhe, Superschuhe – Was ist das? Wie funktionieren sie?
Carbon-Schuhe, auch bekannt als Superschuhe, gehören zu einer neuen Generation von Laufschuhen, die durch ihre fortschrittliche Technologie eine Verbesserung der Leistung bei Läufer:innen versprechen. Der Name der Carbon-Schuhe entspringt der Technologie aus der sich der Schuh zusammensetzt. So umfassen sie eine Carbonplatte, abber auch andere Schlüsselelemente, die gemeinsam die Leistung steigern. Die eigentlichen Vorteile kommen eher von anderen Technologien in dem Schuh, so Karsten. Schaumstoffe, wie zum Beipsiel das EVA, spielen eine entscheidende Rolle. Sie absorbieren Kräfte und geben sie wieder ab, was sich für uns wie ein federnder Effekt anfühlt. Die Carbonplatte dient als versteifendes Element und trägt wesentlich zur Stabilität und Effizienz bei.
Ob der Griff zu Carbon-Schuhe richtig ist, entscheidet sich vor allem an der Zielsetzung von uns Läufer:innen. Während Hobbyläufer.innen möglicherweise nicht wirklich von ihnen profitieren, können sie für Wettkampfläufer:innen sehr wertvoll sein. Die Vorteile, wie beispielsweise eine potenzielle Steigerung der Laufgeschwindigkeit um bis zu 4%, sind dabei für alle Leistungsniveaus relevant.
Performance-Booster oder Verletzungs-Falle?
Carbon-Schuhe beeinflussen die Laufökonomie durch verschiedene Mechanismen. Sie ermöglichen eine Vergrößerung der Schrittlänge bei gleichbleibendem Energieaufwand, was zu einer erhöhten Geschwindigkeit führt. Darüber hinaus verbessern sie den Hebelarm auf das Sprunggelenk, was die Energieeffizienz erhöht. Neben den offensichtlichen Vorteilen können Carbon-Schuhe jedoch auch einige Herausforderungen mit sich bringen. Zunächst erforden die Schuhe eine Anpassungsphase und sollten keinesfalls erst am Wettkamptag ausgetestet werden. Doch selbst dann können einige Probleme auftreten. Karsten’s Beobachtungen deuten darauf hin, dass einige Läufer:innen, insbesondere solche mit Vorverletzungen, vermehrt Probleme mit den Achillessehnen und anderen Fußstrukturen haben können. Stressfrakturen und Belastungen der Plantarfaszie sind auch keine seltenen Folgen des Trainings mit Carbon-Schuhen. Personen mit bekannten Problemen an der Achillessehne oder früheren Stressfrakturen sollten daher möglicherweise auf Carbon-Schuhe verzichten. Generell gilt es wie immer auf die Signale des Körpers zu hören, während man mit den Schuhen trainiert.
Um Verletzungen zu verhindern kann es hilfreich sein die Fußmuskulatur zu trainieren. Ein angemessenes Aufwärmen vor dem Laufen ist ebenfalls entscheidend, um den Körper auf die Belastung vorzubereiten.
Weiterhin sprechen wir über die Zukunft der Carbon-Schuhe und bekommen von Karsten einige Einblicke in interessante Studien. Ob sich die Regeneration durch Caron-Schuhe verlängert oder verkürzt, hört ihr ebenfalls im Podcast. Die Folge könnt ihr wie immer auf Spotify und Apple Podcasts hören, oder überall da wo es noch Podcasts gibt!