Muss wirklich immer mehr Training her, um besser zu werden? Bringt Nüchternlaufen tatsächlich den Fettstoffwechsel auf Touren? Schützt Dehnen wirklich vor Muskelkater? Mythen halten sich im Laufsport hartnäckig – höchste Zeit für einen Faktencheck! In unserer neuen ACHILLES RUNNING Podcastfolge nehmen wir deshalb mit Sportwissenschaftler und Trainer Dr. Christoph Zinner fünf weitverbreitete Trainingsmythen unter die Lupe. Hier ein kleiner Überblick:
Mythos 1: Mehr ist immer besser
„Je mehr Training, desto besser“ – dieser Spruch hält sich hartnäckig. Aber stimmt das wirklich? Die Antwort ist da nicht so eindeutig, denn es kommt ganz darauf an, wen man fragt. Was für den oder die Eine „viel“ ist, kann für den anderen schon „zu viel“ sein. Und auch der Trainingszustand spielt eine Rolle: Ein:e Anfänger:in braucht andere Reize als ambitionierte Sportler:innen. Deswegen ist es wichtig, auf den eigenen Körper zu hören, die individuellen Rahmenbedingungen zu berücksichtigen und das richtige Maß zu finden, um Überlastung vorzubeugen.
Mythos 2: Prinzip der Superkompensation
Der Körper braucht Zeit, um sich von den Strapazen des Trainings zu erholen – so viel ist klar. Das Prinzip der Superkompensation verspricht dabei, dass wir nach einer Erholungsphase stärker zurückkommen. Aber ist das wirklich so einfach? Nicht wirklich. Zwar ist das Prinzip der Superkompensation für die Erholung der Muskelglykogenspeicher nachgewiesen, jedoch lässt es sich nicht so einfach auf andere physiologische Prozesse übertragen. Zudem ist es schwierig, den genauen Zeitpunkt der optimalen Erholung zu bestimmen.
Mythos 3: Wer schnell sein will muss schnell trainieren
Wer schneller werden will, muss auch schnell trainieren – oder? Auch dieser Mythos ist nicht pauschal zu beantworten. Es kommt auf die richtige Mischung an. Sowohl schnelle als auch langsame Einheiten sind wichtig. Wir reden darüber, wie man das optimale Verhältnis findet – Stichwort 80/20-Regel. Dabei beleuchten wir auch, wie man intensive Einheiten in den Trainingsplan integriert, um eine optimale Balance zwischen Belastung und Erholung zu gewährleisten.
Mythos 4: Dehnen als Allheilmittel
Dehnen vor dem Laufen ist Pflicht und verhindert Muskelkater – so zumindest die Annahme. Um diesen Mythos ranken sich viele Meinungen. Zunächst sprechen wir darüber, warum Dehnen Muskelkater per se gar nicht verhindern kann; Muskelkater sind nämlich Mikroverletzungen in der Muskulatur. Der Sinn des Dehnens ist aber dennoch da: Es kann die Regeneration fördern und die Beweglichkeit verbessern. Dabei gehen wir auch auf die unterschiedlichen Arten des Dehnens ein und geben Tipps zur richtigen Ausführung.
Mythos 5: Laufen auf nüchternen Magen um fett zu verbrennen?
Laufen auf nüchternen Magen soll die Fettverbrennung ankurbeln – ein weiterer Mythos, der in der Läuferszene heiß diskutiert wird. Wir beleuchten die Vor- und Nachteile dieser Trainingsmethode, wie sie den Stoffwechsel beeinflusst, und für wen sie geeignet ist – und für wen nicht. Dabei betrachten wir auch, wie man Nüchternläufe sicher und effektiv in den Trainingsplan integriert und welche Rolle die Glykogenspeicher spielen
Für mehr Input und interessante Studien, hör in die Folge rein! Diese findest du wie immer auf Spotify, Apple Podcasts oder auch auf YouTube in Videoversion!