Freeletics: Ohne Schmerz keine Muskeln. Bodybuilding ist out. Der moderne, aufs Äußerliche bedachte Sportfan macht Freeletics. Das Fitness-Programm ist so intensiv, dass es schnelle Ergebnisse verspricht. Ganz neu ist das alles allerdings nicht.
Was ist Freeletics?
Freeletics ist eine Trainingsform aus fordernden, dynamischen Ganzkörperübungen wie Kniebeugen oder Burpees. Nach den Grundprinzipien des Functional Trainings wird der Körper ganzheitlich in einem Bewegungsablauf trainiert.
Von der Intensität her ähnelt Freeletics CrossFit. Nur kommt es nahezu ohne Gerätschaften aus. Außer einer Klimmzugstange, einer Fitnessmatte und etwas Platz zum Laufen und Springen benötigt man nichts weiter.
Das Besondere an Freeletics: Das Outdoor-Workout soll maximal 45 Minuten dauern und wird gemäß dem Hoch-Intensitäts-Intervall-Training (HIIT) in hoher Geschwindigkeit absolviert. Als Motto gilt: “Der Abbruch des Workouts ist keine Lösung.”
Freeletics klingt gut und neu und wird als neue Sportart angepriesen. Dabei bestehen die Trainingsinhalte aus Übungs-Klassikern. Die Soldat*innen-Übung Burpee etwa gibt es seit den 1930er-Jahren und könnte auch als Liegestützsprung bezeichnet werden. Das klingt aber eher nach Ostblock-Training aus den 1980ern.
Freeletics dagegen hat über eine geschickte, auf Hochglanz polierte Marketingstrategie viele Anhänger*innen gewonnen.
Wie geht’s?
Die einzelnen Workouts widmen sich entweder der Kraft, der Ausdauer oder der Kraft-Ausdauer. Beim Einstiegsprogramm mit dem irreführend-sinnlichen Namen “Aphrodite” müssen die Sportler*innen zum Beispiel 50 Situps, Kniebeugen und Burpees absolvieren – in der ersten Runde.
Nach kurzer Verschnaufpause geht’s in die nächsten Runden, immer mit abnehmenden Wiederholungen (40, 30, 20, 10). Die absolvierte Zeit gibt den Fitness-Stand an. Je schneller man das Programm erledigt, desto besser.
Sicher ist: Freeletics ist nichts für Weicheier. “Keine Ausreden” ist eines der vielzitierten Leitsprüche der Freeletics-Gemeinde. Man könnte auch sagen: “No Pain, no Gain.” Ohne Schmerzen keine Muskeln.
Was bringt’s?
“Freie Athlet*innen” sprechen gerne von “Transformation”. Wer das beinharte Training eisern über Wochen und Monate durchzieht, der bemerkt relativ rasch eine drastische Veränderung der Körperkraft und der Ausdauerfähigkeit.
Das Internet ist voll von ästhetisierten Vorher-Nachher-Bildern und -Videos von ehemals schlaffen und dann straffen Menschen. Das Hoch-Intensitäts-Intervall-Training (HIIT) hat erwiesenermaßen einen Effekt. Doch gerade bei Übungen wie Burpees oder Kniebeugen ist die korrekte Ausführung mitentscheidend.
Da man beim Freeletics die Muskeln bis zum Versagen beansprucht, ist die Gefahr gerade für Anfänger*innen groß, sich zu überlasten oder gar zu verletzen. Bei dem stark leistungsorientierten Ansatz von Freeletics besteht die Gefahr, dem Körper zu wenig Regenerationszeit zuzugestehen.
Wer macht’s?
Vertreter*innen von Militäreinheiten auf der ganzen Welt wird Freeletics bekannt vorkommen. Das Prinzip – Trainieren bis zum Umfallen – haben Soldat*innen schon seit Dekaden verinnerlicht.
Ehemaliges Functional Training, CrossFit, HIT und HIIT – Freeletics vereint viele vorhandene Prinzipien zu einem eigenen Fitness-Konzept. Das harte Programm richtet sich vor allem eher an eine technikaffine, urbane Kundschaft. Eines lehrt Freeletics auf jeden Fall: Ohne Quälerei gibt’s keine Erfolge!
Website
Die Website FREELETICS hat nach Angaben der Macher mittlerweile drei Millionen registrierte User weltweit. Die Seite wurde von drei Münchnern gegründet, die einen “athletischen Lebensstil” verfolgen. Ein Großteil der Trainings- und Ernährungspläne sind dabei kostenpflichtig. Zusätzlich gibt es die Freeletics-App.